Unser schönstes und gemeinsames Hobby sind die Kakteen. Hier setzen wir unsere ganze Energie ein, um etwas zu erreichen. Der eine verwendet seine Zeit und viel Geld um aus Samen oder Trieben viele neue Pflanzen heranzuziehen und die Kakteen so zu vermehren und zu verbreiten. Der andere wieder reist, keine Kosten scheuend, an ihre natürlichen Standorte, um sie dort zu studieren und Wissen über ihre Lebensbedingungen zu sammeln. So sind auch in Europa, obwohl diese Pflanzen aus klimatischen Gründen hier nur in geschützten Räumen gehalten werden können, unzählige Menschen mit ihnen beschäftigt und opfern ihre Zeit dafür. Am meisten erreichen wir, wenn alle dabei zusammenarbeiten und, je nach ihrem Tätigkeitsbereich, ihren Beitrag liefern.

So will ich meinen Freund Gerald Niess mit diesem Vorwort unterstützen. Mit großem Wissen über die optimale Pflege und mit viel Einsatz baut er, obwohl er selbst noch nie an den natürlichen Standorten war, fast ausschließlich aus Samen, in kurzer Zeit eine sehenswerte Sammlung auf. Auffallend ist der extrem gute Zustand aller seiner Kakteen, auch der schwierigsten Arten. Von den vielen großen Sammlungen, die ich kenne, kann ihm keine bezüglich der Pflanzenqualität und dem Blütenreichtum das Wasser reichen. Auch ich habe trotz meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung schon vieles von ihm lernen müssen. Meine alte Idee, bei uns Kakteen durch sorgfältiges Studium ihrer Lebensbedingungen so ziehen zu können wie Kartoffeln oder Kohlrüben, hat er in relativ kurzer Zeit erreicht. 

Günther Pichler, Dipl. Ing. TU